Junges Wiesendangen zahlt Lehrgeld
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Junges Wiesendangen zahlt Lehrgeld

Ein routiniertes Töss setzt sich in Wiesendangen nicht unverdient mit 3:5 durch. Dabei zahlte das um sieben Jahre jüngere Wiesendangen insbesondere in der ersten Halbzeit viel Lehrgeld.

Es war ein Duell der Gegensätze auf dem Sportplatz Rietsamen. Auf der einen Seite der kleine Dorfverein, mit einer ausgesprochen jungen und grösstenteils aus eigenen Junioren bestehenden Mannschaft - Durchschnittsalter 22.75 Jahre. Auf der anderen Seite der einst stolze Winterthurer Quartierverein, der seit der Übernahme von Abramo D’Aversa im vergangenen Herbst von derselben Strategie abgekommen ist und seither auf die Dienste zahlreicher routinierter Söldner setzt - Durchschnittsalter 29.3 Jahre. Eben jene Spieler, die sich einst in den höherklassigen Gefilden rund um die Challenge League und die erste Liga tummelten, sollten an diesem Abend letztlich den Unterschied ausmachen.

Eiskalt ausgekontert

Dabei begann das Heimteam schwungvoll, war von Beginn an spielbestimmend und hätte in der zweiten Minute einen Elfmeter zugesprochen bekommen müssen. Doch obwohl Filip Petronijevic Fabian Meli im Strafraum klar zu Fall brachte, blieb die Pfeife stumm. Auf der anderen Seite zeigten sich die Gäste vor dem Tor eiskalt. So operierte der FC Töss immer wieder mit langen Pässen - und im Kampf um die zweiten Bälle sollten die galligen Gäste oft die Oberhand behalten. So lag das abstiegsbedrohte Töss bereits nach einer guten halben Stunde mit 3:0 in Front. Der Reihe nach reihten sich Murat Yildiz, Andrea Callà und Sedat Nuhiji in die Torschützenliste ein.

Das Heimteam wurde dabei für seine defensiven Unzulänglichkeiten arg stark bestraft. So führte der FC Wiesendangen die spielerisch deutlich feinere Klinge und hatte durchaus seine Möglichkeiten. Samuel Misteli nutzte eine davon in der 34. Spielminute nach schöner Vorbereit von Pascal Dietz. Doch noch vor der Pause sollte der FC Töss nach einem Konter den alten Abstand wieder herstellen.

Aufholjagd nicht von Erfolg gekrönt

Auch in der zweiten Halbzeit änderte sich am Spielgeschehen wenig. Wiesendangen hatte deutlich mehr Spielanteile, Töss lauerte mit der Führung im Nacken auf Konter. Und das ziemlich erfolgreich: Praktisch mit dem fünften Torschuss erzielte der Gast nach einer Stunde seinen fünften Treffer. Robin Oehninger verkürzte zwar umgehend wieder auf 2:5. Doch die Hypothek war zu gross für die Hausherren. Obwohl man sich in der zweiten Halbzeit ein deutliches Chancenplus erarbeitete, blieb die Aufholjagd aus. Die besten Möglichkeiten liess Fabian Meli liegen: Erst scheiterte er an Alessandro Arlotta, ehe er den Ball kurz darauf knapp neben den Pfosten setzte. Letztlich konnte der eingewechselte Pascal Unterberger - ebenfalls ein FCW-Eigengewächs - noch zum 3:5-Endstand verkürzen. Zu mehr reichte es nicht mehr.

Ausblick

Damit revanchiert sich der FC Töss für die heftige 1:6-Niederlage aus dem Hinspiel und steht zum ersten Mal seit geraumer Zeit wieder auf einem Nichtabstiegsplatz. Auf der anderen Seite droht der FC Wiesendangen den Anschluss an das Spitzenduo endgültig zu verlieren. Zeit, darüber nachzudenken, bleibt jedoch keine. Bereits am Dienstag geht es im FVRZ-Cup weiter. Das Gastspiel beim Gruppengegner FC Diessenhofen ist allerdings alles andere als ein leichtes Los.